Schon auf dem Schiff werden wir von der israelischen Immigration und Securtiy befragt. Wie wir die Reise geplant haben, wen und was wir besuchen wollen usw. Das war aber dann doch eher harmlos.
Wir packen die Motorräder und fahren vom Schiff. Erstmal die Einreisestempel holen. Das ging schnell und reibungslos. Dann zum Zoll. Den aber erstmal finden. In einem großen Gebäudekomplex, in einem Hinterzimmer, sitzt dann tatsächlich ein unscheinbares, dunkelhäutiges Männchen, der irgendwie gar nicht wie Zoll aussieht. Aber, er hat viele Stempel und an der Tür steht “Douane”. Das sind dann doch starke Indizien.
Er schauf auf unsere Papiere und fragt wo wir hinwollen. Ich sage “Jordanien”. Er schaut mich wieder an und sagt: “Dann müsst Ihr zum Hauptzoll”. “Und wo ist der?” “Ja in Ashdod, in der Stadt.” Dann drückt er mir einen Zettel mit der Adresse auf hebro in die Hand und stellt auf stur. Ich beginne ziemlich angenervt zu werden. Also raus aus dem Hafen, während die Motorräder mit vollem Gepäck im Hafen rumstehen? Das gibt es doch nicht. Leider aber eben doch. Also bleibt Martina bei den Motorrädern und ich stampfe erstmal eine Ewigkeit zum Tor des wirklich großen Hafens Dort durch die Kontrolle und stehe dann an einer Art Ausfallsstraße, wo es alles gibt, nur keine Taxis. Also weiter zu einem Bürokomplex und da ruft mir dann endlich jemand ein Taxi.
Der Taxifahrer hat wirklich Mühe, das Zollgebäude zu finden. Es befindet sich im 2 Stock eines Einkaufszentrums. Was dort aber auch nicht jeder wusste.
Endlich stehe ich vor jemanden, die amscheinend weiß, worum es geht. Es ist eine nette Dame in den vierzigern, die mich freundlich taxiert. Ihr Job ist es, den Wert und damit den Zoll des Fahrzeuges zu taxieren. Ich weisse darauf hin, daß wir für sowas ein Carnet de Passage haben. Sie sagt, daß es in Israel nicht gültig ist. Ich sage, dass wir doch dafür nichts können. Sie sagt, dass Sie die Gesetze nicht macht. Ich sage, dass auf der israelischen Botschaftsseite unter “Fahrzeugen” nichts von Einreisezoll steht und wir sind doch Touristen und wir wollen doch nur das schöne Israel besuchen und dann wollen wir noch nach Afrika und ich hatte eine schwere Kindheit und …
Da lächelte sie mich an und sagte: “Es ist ok, ich vertraue Dir, Du wirst das Fahrzeug schon nicht in Israel verkaufen und Zoll müsst Ihr deshalb auch keinen bezahlen”. Wow, diese Wendung überraschte sogar mich. Sie sagte mir noch, das sie Fanta, das ist der kleine schwarze Mann im Hafenzoll, bescheid gibt und wünschte mir mit einem herzerfüllenden Lächeln eine gute Reise.
Zurück im Hafen empfing mich Fanta überraschend freundlich und von da an ging alles seinen Weg. Wir mussten uns zwar noch durch gefühlt 20 weitere Stationen durchkämpfen aber nach ca. 8 Stunden und 400 Dollar (Agentur und Hafengebühren), konnten wir mit den Motorrädern den Hafen verlassen und waren nun offiziell in Israel. Shalom.