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Kenia – Nairobi

Posted by on 24. Januar 2013

[vorheriger Artikel]

Jungle Junction ist gar nicht so einfach zu finden aber noch einmal können wir das GPS aktivieren und das Gerät lotst uns zielsicher durch das unübersichtliche Nairobi.
In Jungle Junction treffen wir alte Bekannte wieder. Aby und Gerry, Bram und Julie, Harry und Bart und auch andere Overlander finden sich auf dem Platz. Das Grundstück ist ummauert und stark gesichtert. In der Mitte steht ein Haus, mit den Gästezimmern. Die Doppelgarage ist eine Motorradwerkstatt, im Hof werden aber auch Fahrzeuge repariert. Im Haus gibt es ein gemütliches Ess- und Wohnzimmer und eine Küche für jedermann und es gibt vor allem WLAN.

Jungle Junction

Chris ist Deutscher und Betreiber von Jungle Junction. Er ist der Dreh- und Angelpunkt. Er weiß, wo es was zu kaufen gibt, wie man was repariert usw. Es dauert aber eine Weile bis er mal auftaut. Er macht das schon 10 Jahre und hat sich ein entsprechend dickes Fell zugelegt.
Anfangs hat er noch mit seiner Familie im Haus gelebt aber nachdem Jungle Junction immer erfolgreicher wurde, er aber dafür überhaupt keine Freizeit mehr hatte, hat er die Notbremse gezogen und hat sich ein separates Haus gemietet.
Auch wir brauchen eine Weile um mit ihm warm zu werden aber dann ist er ein prima Kerl, der einen wirklich in allen Belagen weiterhelfen kann.
Auffallend ist, daß die meisten Fahrzeuge die aus Süden kommen im allerbesten Zustand sind. Fahrzeuge aus dem Norden, sprich Moyale oder Turkana sehen wirklich mitgenommen aus. So gut wie keiner schafft es, da ohne Blessuren durchzukommen.
Bei Harry und Bart hat es die Kisten vom Dach runtergerissen als Sie die Höhe eine Baumes unterschätzten. Dann ist auch noch das Druckluftsystem der Bremsen von Ihrem Truck im Eimer.
Bei Aby und Gerald hat es die Wasserpumpe bei Ihrem Iveco gefetzt und Sie müssen Ersatz aus England einfliegen lassen.
Bei Bram und Jullie´s Landrover ist der Tank beschädigt und die Aufhängung der Feder gerissen.

Da schließen wir uns auch an. Hier eine Aufstellung aller Wehwechen, die wir uns bisher eingefangen haben:

Ausrüstung:
- die meisten Spanngurte kaputt, nach der Truckaktion
- GPS, Schalter kaputt

Motorrad Martina
- Gepäckträgerstrebe durchgebrochen
- Tank verdellert und hat Löcher
- Auspuff an Halterung gerissen, Verbindung zum Endtopf komplett durchgerissen
- gebrochener Rückspiegel (nach Sturz)

Motorrad Lieven
- Faltenbälge an Gabel kaputt
- Getriebe drückt Öl ins Kardangehäuse
- Reifen vorne hat Riss
- Choke-Zug gerissen
- Blinkerlämpchen kaputt
- 2 Sicherungen durchgebrannt
- Gabelsimmering defekt
- Lenkkopflager defekt
- Rücklichtbirne durchgebrannt

Bis Nairobi haben wir gut 9000 km zurückgelegt und alles in allem ist das überschaubar. Vor allem ist nichts dabei, was uns am weiterfahren gehindert hat. Nur Martinas Löcher im Tank waren nervig. Bei mehr als 20 Litern (von 32 möglichen) hat es den Sprit wieder rausgedrückt.

Um die Motorräder kümmert sich Chris und seine beiden (sehr guten) Mechaniker. Der Tank wird mit 2 Komponenten-Kleber repariert. Für fast alle Defekte hat Chris Ersatzteile vorrätig.

Martinas Motorrad auf der Arbeitsbühne

“Nordkenia”-Opfer

Das GPS macht uns mehr sorgen. Es gibt in Nairobi einen Garmin-Shop. Unser Gerät hat er nicht da. Nur das neue Modell. Das passt aber nicht in meine Halterung.
Aber, der Verkäufer zieht plötzlich das passende Oberteil samt Schalter aus der Schublade und repariert damit fix mein schönes GPX65cs.
Die Ratschgurte für die Koffer sind fast am schwierigsten zu organisieren. Aber nach 4 Baumärkten, verteilt über halb Nairobi finden wir schließlich im Garmin-Laden auch dafür Ersatz.
In Nairobi fallen einem mehrere Dinge ins Auge; Die Verkehrsdichte ist brutal. Die Stadt befindet sich im permanenten Dauerstau. Und, jedes Haus oder Wohnanlage ist gesichert wie Fort Knox. Eine hohe Mauer, da drauf Stacheldraht und dann noch oft zusätzlich mit Starkstromkabel versehen. Die Einfahrt wird mit mindestens einem bewaffneten Wachmann gesichert.
In der Stadt kommt man in kein Gebäude oder Laden ohne Sicherheitskontrolle. Es müssen zigtausende von Menschen sein, die in Nairobi von den Sicherheitsdiensten beschäftigt werden.
Armut sehen wir hier nicht wirklich, Dafür viele sündhaft teuere 4WD-Fahrzeuge von Suzuki, über Landcruiser bis VW Touareg. Aber Teile Nairobis sind riesige Slums. Nogo-Areas für Weiße und wahrscheinlich auch für besser angezogene Schwarze. Die sehen den Reichtum der Stadt direkt vor Augen. Der Preis sind die Sicherheitsanlagen.
Wir selbst unternehmen in Nairobi, außer den Dingen, die wir tun müssen, nichts. Spätetens wenn es dunkel wird, sind wir zurück in Jungle Junction. Und sogar dort ist es gefährlich.
Vor 2 Wochen wurde ein Holländer direkt vor dem Eingangstor von Jungle Junction zusammengeschossen. Er bekam 6 Kugeln ab, die ihn allerdings nicht töteten. Chris erzählte uns, daß er nun blind und gelähmt sei. Da die Täter kein Geld mitnahmen, und auch 2 weitere Begleiter nichts abbekamen, scheint das mehr ein geplanter Auftragsmord gewesen zu sein. Der Holländer wohnte in Kenia und es gab wohl noch eine offene Rechnung.
Chris plagen aber noch andere Sorgen. Das Grundstück von Jungle Junction ist verkauft worden. Der neue Besitzer hat dann gleich mal die Miete mehr als verdoppelt. So sucht Chris jetzt ein neues Grundstück um Jungle Junction weiterzuführen.
Insgesamt bleiben wir eine Woche in Nairobi. Dann haben wir wieder alles zusammen und die Motorräder sind wieder fit für die Weiterfahrt. Weihnachten steht vor der Tür und den will Martina am liebsten in Sichtweite der Masai Mara in einer schönen Lodge verbringen.
So soll es sein.

Zeltplatz im JJ

Rufus – die Killerbestie von Jungle Junction

Chris mit Touris und Doggis

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